Hintergründe zum Trockenen Auge

Statistisch gesehen leidet jeder fünfte Patient, der eine Augenarztpraxis aufsucht, an trockenen Augen.

Deutschlandweit wird die Zahl der betroffenen auf ca. 2 Millionen geschätzt. Es ist allgemein bekannt, dass die Augen durch den Sehprozess, beispielsweise durch Bildschirmarbeit, langes Fernsehen oder durch trockene Heizungs- und Klimaanlagenluft hohen Belastungen ausgesetzt werden. Diese Belastungen äußern sich unter anderem in Brennen, Jucken oder Tränen der Augen. Hierfür ist oft eine Funktionsstörung des Tränenfilms die Ursache, ausgelöst durch zu hohe Verdunstung oder zu geringe Tränenproduktion. Aber auch durch hormonelle Umstellungen im Alter, durch Einnahme von bestimmten Medikamenten (wie zum Beispiel Antibiotika, Antihistaminika, Diuretika oder Antidepressiva) oder durch innere Erkrankungen wie dem Sjögren- Syndrom, Rheuma oder Diabetes können die Benetzungsstörungen des Auges begünstigt werden.

dry Eye

Trockene Augen treten auf, wenn das empfindliche System von Tränenproduktion und Tränenverteilung gestört ist. Häufig ist dieses ein chronisches Phänomen, das einer fortlaufenden Behandlung bedarf. Die Funktionsstörungen des Tränenfilms können sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern.
Die häufigsten Beschwerden von Patienten, die an trockenem Auge leiden, sind Trockenheitsgefühl, Fremdkörpergefühl, Sandkorngefühl oder Druck auf den Augenlidern.

Eine normale Tränensekretion und ein normaler Tränenfluss sind für die Funktion und das Wohlbefinden des Auges von wesentlicher Bedeutung. Der auf der Hornhaut liegende Tränenfilm erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen. Beispielsweise erzeugt er eine glatte Hornhautoberfläche, die sowohl für die optischen Eigenschaften als auf für die Bewegung des Auges und der Lider wichtig ist, er verhindert eine Reizung der Hornhaut durch Austrocknung, er beseitigt Fremdkörper auf mechanischen Wege, zum Beispiel durch Ausschwemmung, und er unterstützt den Stoffwechsel der Hornhaut. Der Tränenfilm besteht aus der inneren Schleimschicht, der mittleren wässrigen Schicht und der äußeren Lipidschicht.

Forschungsergebnisse, die zum ersten Mal beim Jahrestreffen der „Association for Research in Vision and Ophthalmology“ (ARVO) im Jahr 2003 präsentiert wurden, zeigen, dass das Risiko eines Trockenen Auges durch eine hohe Aufnahme von essentiellen Omega-3 Fettsäuren verringert werden kann. Je höher die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, ein Trockenes Auge zu entwickeln. Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Man bezeichnet sie deshalb als essentiell, weil sie für die Erhaltung der Gesundheit lebensnotwendig sind. Die zwei besten Nahrungsquellen für Omega-3-Fettsäuren sind dunkle, fette Kaltwasserfische und Leinsamen.

(Quelle: Universitäts-Augenklinik Bonn)